Vortrag: 

„Das Kolonkarzinom – was Sie wissen sollten“

(Dauer: ca. 20 Minuten)

1. Begrüssung (1 Minute)

2. Was ist das Kolonkarzinom? (3 Minuten)

  • Das Kolonkarzinom ist ein bösartiger Tumor des Dickdarms.
  • Es gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen in unseren Breiten – Männer und Frauen sind etwa gleich betroffen.
  • Wichtig zu wissen: Früh erkannt, ist Dickdarmkrebs sehr gut heilbar.

Wie entsteht er?

  • Meist entwickelt er sich langsam aus gutartigen Vorstufen, sogenannten Polypen.
  • Dieser Prozess dauert oft viele Jahre. Deshalb sind Vorsorgeuntersuchungen wie die Darmspiegelung so entscheidend.

3. Risikofaktoren (2 Minuten)

Manche Dinge können wir beeinflussen, andere nicht.

Nicht beeinflussbar:

  • Alter (ab 50 steigt das Risiko deutlich)
  • familiäre Veranlagung (genetische Faktoren)

Beeinflussbar:

  • Ernährung (viel rotes Fleisch, wenig Ballaststoffe)
  • Bewegungsmangel
  • Übergewicht
  • Rauchen, übermässiger Alkoholkonsum

4. Symptome (2 Minuten)

Leider macht das Kolonkarzinom im Frühstadium oft gar keine Beschwerden.

Mögliche Warnzeichen sind:

  • Blut im Stuhl (sichtbar oder nur im Test erkennbar)
  • Veränderung der Stuhlgewohnheiten (plötzlich Durchfall, Verstopfung oder Wechsel beider Zustände)
  • Bauchschmerzen, Blähungen
  • Unerklärlicher Gewichtsverlust, Müdigkeit, Blutarmut

Merksatz: Lieber einmal zu viel beim Arzt nachfragen als zu spät.

5. Diagnostik (2 Minuten)

Die wichtigste Untersuchung ist die Koloskopie (Darmspiegelung).

  • Dabei kann man nicht nur Tumoren sehen, sondern auch Polypen sofort entfernen – und so Krebs verhindern.
  • Ergänzend werden Blutuntersuchungen, Ultraschall, CT oder MRT gemacht, um die Ausbreitung zu beurteilen.

6. Therapie (6 Minuten)

a) Chirurgie – die wichtigste Säule

  • Die Operation ist die zentrale Behandlung.
  • Ziel: komplette Entfernung des Tumors mit einem Sicherheitsabstand.
  • Gleichzeitig werden die zugehörigen Lymphknoten entfernt, um die Heilungschancen zu maximieren.
  • In vielen Fällen kann der Darm direkt wieder zusammengenäht werden.
  • Ein künstlicher Darmausgang („Stoma“) ist nur bei komplizierten Situationen notwendig – und oft nur vorübergehend.

b) Zusatztherapien

  • Chemotherapie: je nach Stadium, vor allem wenn Lymphknoten befallen sind.
  • Strahlentherapie: beim Mastdarmkrebs (Rektumkarzinom) wichtig, beim Kolonkarzinom seltener.
  • Neue Therapien: Immuntherapie, zielgerichtete Medikamente – v. a. bei fortgeschrittenen Stadien.

c) Heilungschancen

  • Bei Frühstadien: Heilungschancen über 90 %.
  • Auch in fortgeschrittenen Stadien gibt es heute deutlich bessere Behandlungsmöglichkeiten als noch vor 20 Jahren.

7. Nachsorge (2 Minuten)

  • Nach erfolgreicher Therapie folgt eine strukturierte Nachsorge über 5 Jahre.
  • Ziel: frühzeitiges Erkennen eines Rückfalls oder neuer Tumoren.
  • Darmspiegelungen, Bluttests, Bildgebung gehören dazu.
  • Auch Lebensstiländerungen (gesunde Ernährung, Bewegung, Nichtrauchen) verbessern die Prognose.

8. Leben mit und nach dem Kolonkarzinom (2 Minuten)

  • Viele Patient:innen können nach einer erfolgreichen Therapie ein normales Leben führen.
  • Ernährung: keine strikten Verbote, aber ausgewogen und ballaststoffreich ist günstig.
  • Bewegung: senkt das Rückfallrisiko, verbessert Lebensqualität.
  • Psychologische Unterstützung: Krebs betrifft auch die Seele – es ist keine Schwäche, Hilfe anzunehmen.
  • Angehörige: spielen eine zentrale Rolle, brauchen aber ebenfalls Unterstützung.

9. Botschaft zum Schluss (1 Minute)

  • Kolonkarzinom ist eine ernste Diagnose, aber keine hoffnungslose.
  • Die Medizin hat grosse Fortschritte gemacht – die Heilungschancen sind hoch.
  • Vorsorge, Früherkennung und eine individuell angepasste Therapie sind der Schlüssel.
  • Und: Sie sind nicht allein – es gibt Ärzte, Pflegekräfte, Psychoonkologen, Selbsthilfegruppen, die Sie begleiten.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Ich stehe nun gerne für Fragen zur Verfügung.